Magnesiumstearat – unbedenklicher Zusatzstoff oder krankmachendes Trennmittel?

Magnesiumstearat – unbedenklicher Zusatzstoff oder krankmachendes Trennmittel?

Magnesiumstearat - Unbedenklicher Zusatzstoff oder krankmachendes Trennmittel?

Krankmacher oder unbedenklich - Die Aufklärung

Magnesiumstearat ist eine relativ unbekannte Substanz. Dennoch konsumiert sie fast jeder, der Nahrungsergänzungsmittel zu sich nimmt. Magnesiumstearat ist die Bezeichnung für das Salz der Stearinsäure und wird in der Industrie als Fließ- und Trennmittel eingesetzt. Es findet vor allem bei der Herstellung von Kapseln, Tabletten oder Granulat Verwendung und verhindert, dass Rohstoffe verkleben oder die Maschinen verschmutzen. Dadurch macht Magnesiumstearat die Herstellung von Produkten weniger aufwändig und zugleich kostengünstiger. Nur wenige Hersteller verzichten bewusst auf den Einsatz dieses Salzes, das bereits seit langer Zeit in der Kritik steht, gesundheitsschädliche Nebenwirkungen auszulösen. Magnesiumstearat kann das Immunsystem schwächen, Allergien hervorrufen und die Aufnahme von wichtigen Nähr- und Vitalstoffen erschweren, darauf deuten zumindest einige Studien hin. Immer mehr Experten und Naturheilkundler warnen vor Präparaten, die Magnesiumstearat enthalten. Dennoch ist es in mehr als 90 Prozent aller Nahrungsergänzungen enthalten. Wie schädlich ist Magnesiumstearat wirklich? Wie wird es hergestellt und wie wirkt es im menschlichen Körper? Die folgenden Abschnitte versuchen, diese Fragen zu beantworten.

 


 

Was ist Magnesiumstearat - und wo kommt es her?

Als Magnesiumstearat bezeichnet man das Magnesiumsalz der Stearinsäure. Es besteht zu 96 % aus Stearinsäure und zu 4 % aus Magnesium. Gewonnen wird das Salz, das auch als Ocetadecansäure oder Magnesiumsalz bezeichnet wird, indem Glyceride aus Ölen und Fetten mithilfe von Magnesium, Glycerin und Seifen gespalten werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Fette pflanzlicher oder tierischer Herkunft sind. In der Regel wird zur Gewinnung von Magnesiumstearat Maiskeim-, Soja-, Baumwollsamen- oder Rapsöl verwendet, welche nicht selten gentechnisch manipuliert werden. Die beiden Bestandteile von Magnesiumstearat kommen natürlicherweise auch in vielen Lebensmitteln vor, wo sie jedoch getrennt voneinander vorliegen und eine völlig andere Wirkungen erzeugen als in Form von Magnesiumstearat. Während Stearinsäuren und Magnesium also natürliche Bestandteile vieler Pflanzen und Lebensmittel sind, kommt Magnesiumstearat hingegen nicht in der Natur vor. Es handelt es sich dabei um eine künstlich erzeugte Substanz, die durch chemische Prozesse hergestellt wird. Magnesiumstearat zählt zu den Nahrungsmittelzusatzstoffen, die auch als E-Stoffe bezeichnet werden und wird auch als E572 abgekürzt.

 

 


 

Wo wird Magnesiumstearat genutzt?

Magnesiumstearat wird in der Industrie bei der Herstellung von Lebens- und Nahrungsergänzungsmitteln sowie Medikamenten und Kosmetika als sogenanntes Fließ- und Trennmittel eingesetzt. Das Salz sorgt dafür, dass sich im Endprodukt keine Klumpen bilden und einzelne Bestandteile besser und gleichmäßiger vermischt werden können, wodurch sich verschiedene Herstellungs- und Abfüllungsprozesse optimieren lassen. Magnesiumstearat verhindert zum Beispiel, dass bei der maschinellen Produktion von Lebensmitteln und Nahrungsergänzungen die Maschinen nicht so stark verschmutzen, weil die einzelnen Bestandteile nicht anhaften und verkleben können. Ohne den Einsatz von Magnesiumstearat passiert es häufig, dass Reste des abzufüllenden Pulvers in Teilen der Maschine kleben bleiben, wodurch häufigere Säuberungen nötig sind und die Maschinen schneller verschleißen. Bei der Kapselherstellung sorgt das Salz dafür, dass in jede Kapsel genau die gleiche Menge an Rohstoffen abgefüllt werden kann und jede Kapsel damit inhaltlich identisch ist. Magnesiumstearat wird also vor allem aus wirtschaftlichen Interessen der Hersteller eingesetzt, um die Produktionskosten möglichst günstig zu halten.

 


 

Ist Magnesiumstearat wirklich unbedenklich? Ein Blick auf die Nachteile von Magnesiumstearat

 

Magnesiumstearat wird in kleinen Mengen von der FDA (Food and Drug Administration in den USA) als gesundheitlich unbedenklich eingestuft. Begründet wird diese Entscheidung folgendermaßen: Magnesiumstearat wird im Körper in die beiden Bestandteile Stearinsäure und Magnesium aufgespalten, die beide gesundheitlich als unbedenklich gelten. Magnesium ist zudem ein wichtiges Mineral, das für die verschiedensten Abläufe und Funktionen im menschlichen Organismus wichtig ist. Stearinsäure ist ebenfalls ein natürlicher Bestandteil vieler Lebensmittel, der unter anderem in Fisch, Fleisch, Geflügel, Eier, Butter, Milchprodukten und Getreide enthalten ist. Über die durchschnittliche Ernährung nimmt man täglich durchschnittlich 7000 mg Stearinsäure auf, wodurch keine gesundheitlichen Risiken entstehen. Da die beiden einzelnen Bestandteile keine nachweislichen Risiken für die Gesundheit darstellen, gilt auch Magnesiumstearat als unbedenklich.

Inzwischen gibt es jedoch einige Hinweise darauf, dass es für den Körper sehr wohl einen Unterschied macht, ob Magnesium und Stearinsäure jeweils in isolierter bzw. natürlicher Form aufgenommen werden oder in Form einer künstlich geschaffenen chemischen Verbindung, die in dieser Form so nicht in der Natur vorkommt.

 

 


 

1. Magnesiumstearat kann zur Bildung von Blasensteinen führen>

Magnesiumstearat steht schon lange in der Kritik, gesundheitliche Schäden zu verursachen. Bereits 1980 zeigten Untersuchungen an Ratten, dass die Tiere nach einer dreimonatigen Einnahme von Magnesiumstearat weniger Gewicht zunahmen als eine Vergleichsgruppe ohne das Salz. Außerdem kam es bei den Tieren durch die Einnahme von Magnesiumstearat zur Bildung von Blasensteinen (1). Allerdings gilt dabei zu beachten, dass die gesundheitlichen Nachteile erst ab sehr hohen Dosen auftraten und bei Dosierungen bis zu 5 % Magnesiumstearat keine negativen Auswirkungen beobachtet werden konnten.

 

 


 

2. Magnesiumstearat kann das Immunsystem schwächen

Auch eine weitere Studie, die zehn Jahre später durchgeführt wurde, kam zu kritischen Rückschlüssen in Bezug auf die Einnahme von Magnesiumstearat. Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass die Einnahme von Magnesiumstearat dazu führte, dass mehr gesättigte Fettsäuren in den Membranen von T-Zellen, die für die Immunabwehr wichtig sind, eingelagert wurden. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Magnesiumstearat die Abwehrkräfte schwächt (2).

 

 


 

3. Magnesiumstearat kann die Aufnahme von Nähr- und Vitalstoffen verschlechtern

Magnesiumstearat hat die Eigenschaft, ein Anhaften und Verkleben von Stoffen zu verhindern, was im Körper dazu führen kann, dass es die Aufnahme von Nährstoffen über die Darmschleimhaut verschlechtert. Magnesiumstearat kann sich dabei wie eine dünne schleimartige Schicht über die Darmschleimhaut legen und die feinen Poren verstopfen, über die die Nährstoffe absorbiert werden. Zudem können sich in dieser Schleimschicht pathogene Bakterien und andere Mikroorganismen einnisten. Doch nicht nur die Darmflora kann durch Magnesiumstearat gestört werden, auch die Verwertung von Nähr- und Vitalstoffen wird durch diese Beschichtung erschwert. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln, die mithilfe von Magnesiumstearat hergestellt werden, kann also die Bioverfügbarkeit anderer Nährstoffe verschlechtern (3).

 


 

 

 


 

4. Magnesiumstearat als Quelle von Toxinen

Wie bereits angesprochen, wird zur Herstellung von Magnesiumstearat oft genmanipuliertes Öl eingesetzt. Noch ist nicht abzusehen, welche gesundheitlichen Konsequenzen der Verzehr von gentechnisch verändertem Material nach sich zieht (4). Hinzu kommt, dass das Salz der Magnesiumsäure in der Vergangenheit schon öfter als Quelle von Giftstoffen identifiziert wurde. Die Öle zur Herstellung von Magnesiumstearat werden häufig mit großen Mengen an Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt, die durch den Verzehr des Salzes auch in den menschlichen Körper gelangen. Ein Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) aus dem Jahr 2011 hat zum Vorschein gebracht, dass in etlichen Chargen von Magnesiumstearat der Firma Ferro Corporation weitere Verunreinigungen enthalten waren, wie das toxische Löschkalk, Bisphenol A sowie die Chemikalie Irganox 1010 (5).

 


 

Geht es auch ohne den Einsatz von Magnesiumstearat?

 

Glücklicherweise gibt es auch alternative Möglichkeiten für die Herstellung und Abfüllung von Nahrungsergänzungsmitteln, bei denen auf den Einsatz Magnesiumstearat verzichtet werden kann. Dazu müssen einzelne Produktionsschritte von Hand ausgeführt werden und es kommen sogenannte halbautomatische Maschinen zum Einsatz. Dabei steigen zwar die Produktionskosten geringfügig an, es werden jedoch garantiert keine für die Gesundheit bedenklichen Stoffe eingesetzt. Wer als Verbraucher auf Nummer sicher gehen möchte, sollte lieber ein paar Euro mehr ausgeben, als das Risiko einzugehen, sich mit Produkten zu schaden, die eigentlich dafür gedacht sind, die Gesundheit zu verbessern.

 

 


 

Fazit

Wer auf seine Gesundheit achtet und deshalb Nahrungsergänzungsmittel einnimmt, sollte wert auf hochwertige Produkte legen, die keine schädlichen Inhalts- und Zusatzstoffe enthalten. Obwohl die Einnahme von Magnesiumstearat in kleinen Mengen von offizieller Seite als unbedenklich eingestuft wird, sollte man die Forschungsergebnisse bezüglich der Nachteile und Nebenwirkungen dieses künstlich hergestellten Salzes nicht außer Acht lassen. Eigenverantwortliche und gesundheitsbewusste Verbraucher haben stets die Wahl und da Magnesiumstearat deklarierungspflichtig ist, lohnt sich ein Vergleich der Inhalts- und Zusatzstoffe bei Nahrungsergänzungsmitteln. Im Bereich der Nahrungsergänzungsmittel gibt es immer mehr Hersteller, die bewusst auf den Einsatz von Magnesiumstearat verzichten. Selbst, wenn solche Produkte ein wenig teurer als billige Massenware sind, erspart man sich im Endeffekt nicht abzuschätzende gesundheitliche Probleme. Qualität hat nach wie vor ihren Preis und besonders, wenn es um die eigene Gesundheit geht, sollte man nicht am falschen Ende sparen!

 


 Autor: Chris F.

 
 

 

Quellen

(1) ncbi
(2) ncbi
(3) Aktiv für Gesundheit
(4) Articles.Mercola
(5) Apps.Who

Bildnachweise Originalablichtungen in chronologischer Reihenfolge

1. © ydvid / Fotolia
2. © ravital / Fotolia
3. © ydvid / Fotolia

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1 Kommentar

Danke für den Artikel! Ich habe eine Histaminintoleranz und reagiere auf Salicylsäure! Ihre Infos waren sehr hilfreich! Gruß Christa Moll

Christa Moll

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